Tag 8: Was für ein Zufall

Schon über eine Woche war ich unterwegs auf dem Jakobsweg. Unglaublich was man in dieser Woche schon alles erleben durfte. Am nächsten morgen ging es nach Remagen in das Kloster Apollinares. Ich war schon etwas aufgeregt und gespannt. Am Vortrag hatte ich noch mit Schwester Elisabeth gesprochen, welche die Leiterin der Klosters ist. Sie fragte mich, ob ich an diversen Programmpunkten teilnehmen wolle. Natürlich, sagte ich wie aus der Kanone geschossen. Wenn ich schon im Kloster bin, möchte ich alles mitmachen und mitnehmen. Als Kind wollte ich ja auch mal Nonne werden. So konnte ich nun direkt ausprobieren, ob dies was für mich gewesen wäre. ?

Schnell hing ich noch meine Wäsche ab und verstaute sie in meinem Rucksack. Los ging es. Zuerst wieder etwas holprig, da die linke Achillessehne mal wieder etwas Aufmerksamkeit brauchte. Naja. Mal sehen wie weit ich damit komme, dacht ich. Nach einem halben Kilometer war sie jedoch plötzlich still – endlich .? Die Reise konnte unbeschwert weitergehen.

Es ging in mehreren Abständen immer wieder bergauf und -ab und ging schon echt schön an die Kondition. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass der Jakobsweg extra ein paar Umwege eingebaut hatte. Naja. Aber dafür kam man auch an wirklich tollen Gegenden vorbei. Bergauf stützte ich mich immer wieder auf meine Oberschenkeln ab und drückte sie mit aller Kraft wieder nach unten, um im gleichmäßigen Tempo oben anzukommen. Jetzt wusste ich wofür ein Pilgerstock gut gewesen wäre und wünschte mir so sehnlichst einen. Hin und wieder hatte ich am Wegesrand schonmal Ausschau nach einem passenden Stock gehalten, aber nichts Passsendes finden können. So gab ich dann irgendwann die Suche auf. Kurz vor Remagen stieg ich dann denn vorletzten Berg hinauf. Plötzlich mitten auf dem Weg lag wie auf dem Präsentierteller ein Stock, sonst nichts. Das gibt es doch nicht, dachte ich und war total verblüfft. Direkt schnappte ich mich den Stock und schaute, ob er passte und stabil war. Ich hatte einen kleinen Riss ausfindig machen können, aber dennoch war er perfekt. Das war doch mal ein Wink von oben. Die letzen Auf- und Abstiege verliefen direkt viel angenehmer und ich freute mich riesig über meinen neuen kleinen Begleiter, den ich direkt “Pilli” taufte.

Gegen halb drei erreichte ich das Kloster / die Kirche, welches direkt vor mir lag. Von einem kleinen Hügel aus konnte ich direkt einen Blick darauf werden. Wie schön die Apollinaris Kirche doch ist, kam mir der Gedanke. Direkt daneben lag das Kloster zu dem ich in windeseile und voller Freude hinlief. Ich klingelte und nach kurzer Zeit öffnete mir Schwester Elisabeth die Tür. Zunächst unterhielten wir uns ein paar Minuten und anschließend zeigte sie mir das Kloster. Während wir durch das Kloster gingen sprachen wir noch schnell über die heutigen und morgigen Programmpunkte und was ich dabei alles zu beachten hatte. Ein wirklich voller Plan, aber ich freute mich schon sehr. Zunächst ging es um drei Uhr in die Pilgerandacht, welche digital über einen Stream live aus Maastricht übertragen wurde (rund eine Stunde mit kleinen Übertragungproblemen). Danach eine Stunde Pause und um vier ging es weiter den Rosenkranz in der Kirche beten mit abschließender Abendmesse von fünf bis sechs Uhr. Es war sehr spannend alles mitmachen zu dürfen. Man kam hier vollkommen zur Ruhe und man konnte über einiges nachdenken.

Die letzten Stunden des Abends verbrachte ich im wunderschön gepflegten Park des Klosters, welcher einen direkten Blick auf den Rhein und die Stadt bot. Einfach ein Traum. Das herliche Wetter rundete den Abend ab. Ich hätte hier noch Stunden sitzen bleibe können. Doch am nächsten Morgen ging es um 06:45 Uhr direkt weiter mit dem Programm, sodass ich mich allmählich ins Bett verkrümelte.

Bevor es zum Rosenkranz beten ging, hatte ich noch schnell unter folgendem Link geschaut, welche Kugel des Rosenkranz für welches Gebet steht. ?

https://www.katholisch.de/artikel/41-das-rosenkranzgebet

Eine Antwort auf „Tag 8: Was für ein Zufall“

  1. Eine Reise voller Emotionen und sooo herrlich realistisch, dass man es kaum erwarten kann den nächsten Blog zu lesen?? Danke für wundervolle Realitäten mit Dir….? deine dich immer liebende Mutter, Mama, Anja, Seelenbegleiter, spannender Zuhörer, Ratgeber, Begleiter, Krankenschwester, interessierte und überaus neugierige Bloggerin und teuerster Fan…..??????????

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