Am gestrigen Abend, kurz vor dem einschlafen, freute ich mich schon auf eine schöne leckere Tasse Instand-Kaffe am Morgen. Da es heute nach Lausanne ging und die Strecke etwas länger war (knapp über 30 Kilometer), musste ich unbedingt wach, fit und gestärkt sein. Doch irgendwie war an dem Morgen die Lust, mir den Kaffe zu machen, veflogen. Ich hatte keine Muße mich verständlich zu machen oder sonst irgendwie in eine Konversation zu treten. So schob ich mir eben schnell das letzte Stück Brot mit Marmeladen in den Mund und war startklar. Kurz bevor ich jedoch los ging, traf ich noch auf den Sohn von Mario, der heute Geburtstag hatte. Seine Schwester hat ebenfalls am selben Tag Geburtstag, und nein es ist kein Zwilling. Die Beiden haben einen Altersunterschied von genau vier Jahren. Das fand es wirklich einmalig und ganz besonders, wobei dies seine Vor- und Nachteile hat. Nun ja. Ich hatte eine kleine Nachricht auf Französisch, mit Hilfe eines Übersetzungstools, vorbereitet. Ich hatte angenommen, dass die zwei das Haus schon verlassen hatten, doch umso schöner, dass dem nicht so war. Somit konnte ich noch die kleine Nachricht persönlich überreichen. Marios Sohn freute sich sehr, dass sah man ihm an. Außer dieser Nachricht erinnerte leider nichts daran, dass heute ihr Geburtstag war. Irgendwie schade und gleichzeitig traurig. Gerne hätte ich den beiden einen kleinen Kuchen geschenkt. Doch als ich die Eltern gestern gefragt hatte, hatten beide abgewunken. Naja, vielleicht wurde später richtig gefeiert, oder am Wochenende. Ich wünschte es mir für die Zwei. ?
Ohne Kaffe ging es aus dem Haus. Mhh, das war mir nicht recht. Ich suchte über Google Maps nach einer Bäckerei in der Näher. Schnell hatte ich eine ausfindig gemacht für die ich einen rund zehn minütigen Umweg in Kauf nehmen musste. Aber das war mir egal, ich besuchte meinen Kaffe. Auf dem Weg dorthin, kam ich an einem Kiosk vorbei, der mir gestern schon aufgefallen war. Mit einem riesigen Schild wurde ich darauf hingewiesen, dass dort Coffe-to-go erhältlich ist. Perfekt. Ich freute mich riesig, denn so musste ich doch nicht den Umweg zur Bäckerei nehmen. Ich zog meine Maske auf und bestellte in meinen gebrochenen französisch einen Kaffe. Der junge Mann fragte mich, während der Kaffe durchlief, ob ich auf dem Jakobsweg unterwegs sei. Oui, antwortete ich ihm, was auch schon alles war. Mehr konnte ich ohne Kaffe nicht antworten ? Daraufhin sagte er mir, dass er mir den Kaffe schenken würde und gab mir zusäztlich noch einen Schokoriegel dazu. Ich machte große Augen und konnte mein Glück kaum fassen. Großartig, ein gutes Zeichen für einen tollen Tag? Ich war gespannt was mich heute noch so erwarten würde.
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