Tag 78: Winterblues

Wie dieTage zuvor wurde ich auch heute abermals vor dem Handywecker wach. Meine innere Uhr holte mich mittlerweile gegen halb sechs aus dem Schlaf. Kurios. Bis zum Klingeln des Weckers blieb ich dennoch liegen und Döste vor mich hin. Gerade jetzt wo die Tage wieder kürzer werden und es draußen kalt und ungemütlich wird, genieße ich die Zeit im kuschelig und warmen Bett umso mehr. Als der Wecker dann los trällerte, schaute ich kurz nach, was es in der Welt Neues gab und machte mich langsam fertig fürs Frühstück. Ich war die einzige Pilgerin in der Herberge. Schon irgendwie sonderbar. ?

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Tag 77: Cloude Rider

Viele Häuser in Frankreich werden primär noch mit einem Ofen beheizt. Auch Annelieses Haus wird lediglich durch einen Ofen in der Küche beheizt. Da ich oben in dem ehemaligen Zimmer von ihrer Tochter schlief, zog die Hitze nach oben und es war schön muckelig warm. Ich liebe diese Wärme und wollte zunächst gar nicht aus dem Bett kriechen. Unten in der Küche war es allerdings genau so schön warm wie oben bei mir im Zimmer. Anneliese war bereits seit fünf Uhr wach. Sie steht immer sehr früh auf. Heute morgen genoss sie den sternenklaren Himmel. In einigen Dörfern hier ist es üblich, dass von 23 bis 5 Uhr die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet wird. Es ist dann so dunkel, dass man die Milchstraße erkennen kann. Bisher habe ich es immer verschlafen, aber in den nächsten Tagen werde ich es bestimmt mal schaffen so früh wach zu sein ?

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Tag 76: Exkurs im Spinnen

Als mir einige Leute vor und während meine Reise erzählten, dass ein “petit dejeuner”, ein kleine Frühstück, in Frankreich wirklich so petit ist, hatte ich darüber hinweg gelacht. Das konnte und wollte ich mir nicht vorstellen. Ein schönes leckeres und ausgiebiges Frühstück, ohne das kann ein Tag doch nicht gut beginnen?! Als ich heute morgen in die Küche hinein schluffte, wurde ich jedoch eines besseren belehrt. Meine Güte war das Frühstück petit. Als ich meiner Herbergsmutter einen Guten Morgen wünschte, schluckte ich meine riesige Enttäuschung hinunter. Ich nahm am Tisch platz. Vor mir lagen vier kleine Weißbrotscheiben ( ähnlich wie Zwieback). Die waren noch nicht mal so groß wie meine Handfläche. Dazu ein klecks Marmelade, Butter und das war’s. Ach ja und noch eine Tasse Kaffe. Ich war schockiert und fragte mich, wie ich nur den Tag überstehen sollte. Nur gut, dass ich in der Schweiz noch etwas Proviant eingekauft hatte.

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Tag 75: Welcome to France

Morgens sieben Uhr. Ich war hell wach und packte meine Tasche. Die Nacht verlief super und ohne weitere Vorkommnisse. Aber ich musste nicht unbedingt länger als  nötig hier bei Tobi bleiben. Kurz nach mir wachte er auf und kam aus seinem Schlafzimmer. Man merkte deutlich, dass er zunächst nicht wusste, wie er sich verhalten sollte und war etwas reserviert. Er sagte kurz und knapp “Guten Morgen” und verschwand daraufhin ins Badezimmer. Ich hingegen verhielt mich normal und schaute über das komische Ereignis von gestern Abend hinweg. Nochmal zurück auf Null,  jeder hat eine zweite Chance verdient. Als Tobi dies merkte, kam wieder seine nette, freundliche Seite zum Vorschein und wir tranken noch einen Kaffe zusammen. Kurz darauf verabschiedete ich mich. Ich musste los und Tobi musste seinem Vater beim Umzug helfen. Es war das allererste Mal, dass ich ohne etwas zu frühstücken aus dem Haus ging. Nun ja, obwohl am Ende alles wieder in Ordnung war, hatte ich keine Lust dort zu frühstücken. Umso besser, dass das Einkaufszentrum nur ein paar Straßen weiter entfernt liegt. Dort ging ich erst einmal in den Supermarkt, holte mir ein paar Utensilien für ein Frühstück und Proviant. Dort wo ich gestern saß und meinen McCafe getrunken hatte, saß ich auch heute wieder und ließ mir mein überschaubares Frühstück, bestehend aus Ovomaltine, Salami, Käse und Baguette, in Ruhe schmecken. Währenddessen rief ich André an, um ihm die Geschichte von gestern Abend brühwarm zu erzählen. Ein wenig Klatsch und Tratsch am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen ?

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