Tag 63: Die Stafelalp

Da ich im riesigen Flur, unmittelbar neben dem Badezimmer, auf einer sehr bequemen Matratze schlief, wurde ich allmählich wach, als die beiden Jungs, Manuel und Max, gegen sieben Uhr nacheinander ins Bad gingen und sich frisch machten. Von Manuel konnte ich mich somit zum Glück noch persönlich verabschieden und mich für den exzellenten Kaffe bedanken, den er mir extra noch schnell mit der noblen Espressomaschine gezaubert hatte. Alleine hätte ich wahrscheinlich kein Kaffe aus dieser Maschine heraus bekommen ? Als alle ausgeflogen waren, machte ich mich ebenfalls kurz frisch und trank den Kaffe ganz in Ruhe und vollkommen entspannt auf der Dachterrasse, mit direktem Blick auf die Berge. ? Das Wetter wurde heute wieder erstklassig. Da ich wieder bei Kräften war, freute ich mich schon sehr auf die Strecke.

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Tag 62: Mir wurde ein Engel geschickt

Anders als erwartet hatte ich die Nacht gut geschlafen. Doch irgendwie fühlte ich mich träge und müde. Punkt sechs Uhr stand ich auf, putzte mir die Zähne über der Spühle und packte meine Sachen zusammen. Als ich gerade fertig war, klopfte Barbara an die Tür und trat ein. Wir wünschten uns einen guten Morgen und tranken eine warme Milch zusammen. Dabei unterhielten wir uns sehr nett und lernten und noch ein wenig näher kennen. Bald darauf wurde es Zeit auf Wiedersehen zu sagen und ich verabschiedete mich bei Barbara. Rückblickend eine wirklich spannende und interessante Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

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Tag 61: Feeling like Tarzan

Heutigen Morgen hatte ich es einfach zu gut mit dem Frühstück gemeint. Ich haute mir den Bauch so voll, dass sich ein unbequemes völle Gefühl breit machte. Die Quittung bekamm ich direkt auf dem Weg. Mein Magen tat so weh, dass ich wirklich Mühe hatte die paar Höhenmeter zu erklimmen. Irgendwann ging es nicht mehr und ich legte eine Pause ein. Naja, die tolle Aussicht auf den Brienzersee linderte den Schmerz schon etwas. Als ich so auf der Bank sass, dachte ich, was würde meine liebe Mutter mir nun raten. Direkt fiel es mir ein, die guten Iberogasttopfen würde meine Mutter mir bestimmt empfehlen. Na mal gut, dass ich mein Mediepack für alle Eventualitäten dabei habe. Das kleine Fläschchen rutschte mir direkt in die Hand. Ich verdünnte die Tropfen mit etwas Wasser und schluckte das wiederliche Zeug herunter. Naja, so lange es hilft. Ich verweilte noch etwas auf der Bank und allmählich wurde es besser. Langsam machte ich mich bereit, um weiter zuziehen und mit jedem Schritt wurde es besser. Zum Glück.

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Tag 60: Ich bin im Paradies

Der Bruenigpass ist der letzte grössere Berg auf der Jakobsroute den es zu erklimmen gilt. Heute wollten rund 1008 Hoehenmeter bezwungen werden. Nach dem Haggenegg ein Klacks. Ich freute mich schon wieder sehr auf die körperliche Ertüchtigung und auf die brennenden Beine. Hätte mir jemand vor Monaten erzählt, was mich erwarten würde, hätte ich wahrscheinlich keine Lust mehr gehabt. Aber wenn man einmal Blut geleckt hat, will man nur noch mehr. Irgendwie schade, dass es danach nun wieder flacher wird.

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Tag 58: Das Haus am See

Von meiner Couch aus hatte ich an dem morgen einen einmaligen Blick auf die Berge und den bevorstehenden Sonnenaufgang. Gegen sieben Uhr stand ich auf und beobachtete diesen faszinierenden und magischen Moment vom Balkon aus für ein paar Minuten. Auf den Straßen war rein garnichts los. Das kleine Beckenried war noch tief und fest am schlafen. Die Ruhe war wundervoll und ich genossen den Augenblick.

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Tag 57: Wieder alleine

Um Punkt sieben Uhr gab es Frühstück für René und mich. Wir waren die einzigen Pilgerer in der Klosterherberge und hatten somit den gesamten Frühstückssaal für uns. Unser Tisch war mit lieb gedeckt. Die Franziskanerschwester, die uns gestern aufgenommen hatte, begrüßte uns ganz freundlich und brachte sogleich frisch gebrühten Kaffe und einen Kanne warme Milch. Es gab alles was das Herz begehrte. Neben verschiedenen herzhaften Käsesorten, für die mein Herz höher schlug, probierte ich nun einmal den Ovomaltine Kakao. Das ist das schweizer Tradisoonsgetränk schlechthin. Ich nahm direkt eine große Tasse Milch und füllte das Ovomaltinepulver hinein. Ich rührte es kräftig um und nahm direkt einen Schluck, gar nicht mal so übel. René und ich hatten wieder einiges zu erzählen, sodass wir beinahe die Zeit aus den Augen verloren. Um Viertel vor acht musste ich mich sputen, um mein Schiff nach Treib zu bekommen. Zum Glück hatte ich schon alles zusammen gepackt. Um zwanzig nach acht sollte nämlich meine Fähre von Brunnen nach Treib ablegen. Bis dahin hatte ich noch ca. 30 Minuten wobei 20 Minuten nur alleine Laufen waren, und ich musste mir noch ein Ticket organisieren. Obwohl es etwas knapp war, ließ ich mich nicht stressen. Entweder es klappt, oder halt nicht. Dann würde ich einfach die nächste Fähre in zwei Stunden nehmen und mich so lange in der Kombüse hinsetzen ?

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Tag 56: Ain’t no mountain high enough

Eigentlich hatte ich heute morgen vor in die Morgendmesse zu gehen. Doch irgendwie fehlte mir der Schwung dafür. Daher ging ich mit Mildrid und René zusammen frühstücken. In dem riesigen Saal, ein anderer als gestern zum Abendessen, stand neben der riesigen Tafel ein runder Tisch, extra für Pilgerer. In mitten des Tisches stand eine Jakobusfigur. Es war sieben Uhr und wir waren die Ersten, neben zwei Angestellten. Ganz gemütlich und in Ruhe aßen wir und plauderten weiter. Ich war so begeistert von dem Kaffe und Kakao, dass ich mir immer wieder Nachschub holte. Ich war verblüfft wie viel in meinem Magen passte, denn ich trank rund vier Tassen Kaffe und drei große Gläser Kakao. Das war sooo lecker. Mein Gute-Laune-Pegel war u. A. durch das Frühstück voll aufgeladen. Nun konnte ich dem höchsten Punkt des Schweizer Jakobsweges, dem Hagenegg, ins Auge sehen. Rund 1400 Meter hoch ist der kleine Hügel.

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Tag 54: A little Family

Verdammt, war das heute morgen frisch. Nun merkte man, dass der Herbst langsam aber sicher eingekehrt. Nach dem Frühstück, so gegen acht Uhr, machte ich mich langsam auf den Weg in Richtung Rapperswil-Jona. Heute war es eine etwas längere Strecke von rund 25 Kilometern. Um diese Strecke zu bewältigen brauchte es natürlich wieder genügend Proteine und Kohlenhydrate. Da passt natürlich nichts besser als ein frisch gekochtes Frühstücksei und ein leckeres Brot mit herzhaftem Käse aus der Schweiz. Besser kann der Tag nicht beginnen. Neben dem Ei lag ein extra Eierköpfer. Den hatte ich bisher noch nie gesehen. Direkt probierte ich das Ding aus und hatte sofort gefallen daran gefunden. Wenn ich wieder zu Hause bin muss ich mir auch unbedingt so ein Ding anschaffen ?

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